Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats (SGK-S) verlangt einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub, der den bestehenden Mutterschaftsurlaub nicht antastet. Damit unterstützt sie einen entsprechenden Gegenvorschlag zur weitergehenden Vaterschaftsinitiative, die vier Wochen Vaterschaftsurlaub vorsieht. Die SP wertet den Entscheid der SGK-S als Schritt in die richtige Richtung, steht aber weiterhin klar hinter den Forderungen der Initiative.

„Schon die Initiative selbst ist ein Kompromiss und stellt aus Sicht der SP eine Minimalvariante dar“, sagt SP-Ständerätin Pascale Bruderer. Ein angemessener Vaterschaftsurlaub sei längst überfällig, um Familien gerade im ersten Lebensjahr eines Kindes zu entlasten. „Es ist aber beachtenswert, dass zum ersten Mal auch die Bürgerlichen anerkennen, dass Handlungsbedarf besteht.“

Laut Gesetz erhalten werdende Väter heute genau einen Tag Urlaub, wenn ihr Kind geboren wird – so viel wie bei einem Umzug. Danach müssen sie wieder zur Arbeit. „Auf diese Weise erhalten sie kaum eine Gelegenheit, ihrer Elternrolle im prägenden ersten Lebensjahr des Kindes gerecht zu werden“, kritisiert Bruderer. Diese von traditionellen Rollenbildern geprägte Regel erschwere auch den Wiedereinstieg der Mütter ins Berufsleben.

21. Aug 2018