Mitten im Frauenjahr hat die Rechtskommission des Ständerats einen zaghaften Schritt für eine bessere Vertretung von Frauen in Führungsgremien der Wirtschaft im Rahmen der Aktienrechtsrevision massiv gebremst. Die verschiedenen Organisationen und Gruppen, die den Frauenstreik vom 14. Juni vorbereiten, werden diesen Entscheid richtig zu beurteilen wissen.

Eben erst wurden moderate Richtwerte für eine gerechtere Verteilung der Geschlechter in den Führungsgremien der Privatwirtschaft beschlossen. Und nun hat die von Männern dominierte Rechtskommission des Ständerates entschieden, diese Vorlage von Bundesrätin Simonetta Sommaruga entscheidend abzuschwächen. 

Auch wenn der Richtwert von 30% weiblichen Mitgliedern in den Verwaltungsräten beibehalten wurde: Der angestrebte Wert von 20% Frauen in den Geschäftsleitungen wurde gestrichen. Für Ständerat Christian Levrat (FR) „zeigt diese Einstellung die grossen Schwierigkeiten, denen wir gegenüberstehen, wenn wir mehr Gleichstellung erreichen und die gläsernen Decken zertrümmern wollen, die den Aufstieg der Frauen bremsen. Die rechtsbürgerliche Mehrheit in der Rechtskommission des Ständerats arbeitet weiter darauf hin, ihre konservative und patriarchalische Sicht von Wirtschaft und Gesellschaft durchzusetzen.“

Die SP Schweiz wird sich im Ständerat dafür einsetzen, diese rückwärtsgewandte Politik zu korrigieren. Sie ruft alle Frauen und solidarischen Männer dazu auf, sich an der Bewegung für einen schweizweiten Frauenstreik am 14. Juni zu beteiligen. 

17. Mai 2019