Wer in der dritten Generation in der Schweiz lebt, ist hier zu Hause und soll unkompliziert den Schweizer Pass erhalten. Das sieht erfreulicherweise auch der Bundesrat so und empfiehlt die Parlamentarische Initiative von SP-Nationalrätin Ada Marra zur Annahme. «Die Schweiz muss aufhören, Menschen als Ausländerinnen und Ausländer zu bezeichnen, die keine sind», sagt Ada Marra. Es sei an der Zeit, diese «Dritt-Generations-Inländer» auch offiziell zu anerkennen.

Für die Waadtländer SP-Nationalrätin Ada Marra ist das Anliegen ihrer Parlamentarischen Initiative nichts als selbstverständlich: «In der Schweiz geborene Personen, deren Eltern ebenfalls in der Schweiz geboren wurden und deren Grosseltern mehr als zwanzig Jahre ihres Lebens in der Schweiz verbracht haben, sind keine Ausländer mehr». Diese «Dritt-Generations-Inländer» sind längst Schweizerinnen und Schweizer – nur allenfalls auf dem Papier noch nicht.

Nach dem positiven Bericht des Bundesrates wird der Nationalrat in der Frühlingssession über die Vorlage entscheiden. Die SP erwartet, dass das Ratsplenum den von der Staatspolitischen Kommission (SPK-N) ausgearbeiteten und mit deutlichem Mehr verabschiedeten Gesetzesentwurf gutheisst. Menschen, deren Familien seit drei Generationen hier leben, sind ein Teil der Schweiz. Ihnen die Einbürgerung zu erleichtern, ist keine noble Geste, sondern eine Selbstverständlichkeit. 

21. Jan 2015