Krisen prägen unsere Welt: Klimakrisen, Gesundheitskrisen und Wirtschaftskrisen ebenso wie humanitäre Krisen in zahlreichen Weltgegenden. Diese Krisen des Kapitalismus sind real, und sie hängen miteinander zusammen. Die Suche nach neuen Wegen ist dringend. Obwohl es abgedroschen tönen mag, müssen wir diese Krisen gleichzeitig als Chancen nutzen. Krisen können zu gesellschaftlichen Umbrüchen führen, weil sie ein Umdenken auslösen und neue Kräfte freisetzen. Wir erleben zurzeit einen solchen Umbruch.
In der Schweiz und weltweit sind Millionen von Menschen auf die Strasse gegangen, um für eine gerechte Zukunft für alle zu kämpfen. In den letzten Jahren sind verschiedene Bewe-gungen – insbesondere die Klimabewegung, aber auch die feministische Bewegung – stärker und breiter geworden. Immer mehr Menschen schliessen sich zusammen, um auch ausserhalb der etablierten Parteien und Institutionen einen Systemwechsel zu fordern.
Solche Bewegungen sind die treibende Kraft des gesellschaftlichen Umbruchs. Einerseits kann ihr Druck Themen setzen, die politische Agenda beeinflussen und Prozesse be-schleunigen. Anderseits haben die politischen Bewegungen hegemoniales Potential: Sie beeinflussen individuelle und gesellschaftliche Einstellungen und Werte und tragen so zum politischen Wandel bei.
Die SP glaubt an die Kraft der Veränderungen, die von den Bewegungen der Zivilgesellschaft ausgehen. Grundlegende Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft wurden auch in Vergangenheit nur dann erreicht, wenn linke Parteien Hand in Hand mit Bewegun-gen gearbeitet haben.
Daraus folgert die SP Schweiz:
Nehmt am Strike for Future am 21. Mai teil! Die Klimakrise ist die wichtigste Herausfor-derung unserer Zeit. Weitere Veränderungen des Klimas können nur verhindert werden, wenn der Druck aus der Bevölkerung weiterhin hoch bleibt. Wir rufen unsere Mitglieder und Sympathisant:innen auf, am Klimastreik vom 21. Mai teilzunehmen, natürlich unter Einhal-tung der geltenden Massnahmen zum Gesundheitsschutz.
Reden wir offen und ehrlich miteinander! Es ist uns bewusst, dass Parteien die Forde-rungen von Bewegungen häufig nur symbolisch aufnehmen, und es bei der konkreten Um-setzung auch wegen fehlender Mehrheiten immer wieder hapert. Unser Ziel ist es, Diskus-sionsräume zu schaffen, um das gegenseitige Verständnis zu verbessern und eine wirksa-me Zusammenarbeit zu ermöglichen. Denn gesellschaftliche Veränderungen können wir nur gemeinsam erreichen.
Auch wir wollen die Ursachen der Krisen bekämpfen, nicht bloss die Symptome! Für die SP ist klar: Das aktuelle, wachstums- und kapitalgetriebene Wirtschaftsmodell und die damit verbundene Ausbeutung von Mensch und Natur verhindern eine gerechte, demokra-tische und zukunftsfähige Gesellschaft. Eine nachhaltige Entwicklung muss durch die Be-sinnung auf unsere Gemeinschaftsgüter und auf den solidarischen Zusammenhalt der Ge-sellschaft sowie durch Rücksicht auf die beschränkten natürlichen Ressourcen geleitet werden. Die Wirtschaftsentwicklung soll sich nicht in erster Linie am Wachstum des Brutto-inlandprodukts messen, sondern daran, ob sie die Bedürfnisse der Menschen nach Le-bensmitteln, Wohnraum, Energie, Bildung und Geborgenheit befriedigt und die natürlichen Ressourcen für künftige Generationen sichert.