Die SP Frauen* nehmen mit Bedauern Kenntnis vom Vorschlag der bürgerlichen Mehrheit in der ständerätlichen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK-S), im Rahmen der Reform AHV 21 das Rentenalter der Frauen auf 65 Jahre zu erhöhen. Sie werden sich mit Vehemenz diesem Vorhaben entgegenstellen.

Mit dem Vorschlag, das Rentenalter der Frauen zu erhöhen, startet die SGK-S einen erneuten Versuch, den Löwinnenteil der Last der AHV-Reform den Frauen aufzubürden. Die SP Frauen* bedauern dies sehr, denn wenn es einerseits unbestritten ist, dass eine Reform der AHV nötig ist, so ist es andererseits genau so klar, dass diese Reform keinesfalls zulasten der Frauen gehen darf.  
 
«Frauen leisten immer noch zwei Drittel der unbezahlten Care Arbeit und sind dadurch nicht nur im Alltag, sondern auch bei der Rente stark benachteiligt», meint die Co-Präsidentin der SP Frauen* Martine Docourt. «Sie erhalten durchschnittlich 40 Prozent weniger Rente und sind doppelt so oft auf Ergänzungsleistungen angewiesen wie Männer. Da kann es doch nicht sein, dass sie nun auch noch für die Reform zahlen müssen!»
 
«Während der Corona-Krise standen Frauen in vielen Kontexten an der Front. Ihre Arbeit hat sich als systemrelevant, als unverzichtbar erwiesen», unterstreicht die Berner Nationalrätin und Co-Präsidentin der SP Frauen* Tamara Funiciello. «Trotzdem verdienen Frauen in der Schweiz rund 20 Prozent weniger und sind bei der Rente benachteiligt. Jetzt an eine Erhöhung des Rentenalters zu denken, ist ein Affront.»
 
Die AHV ist die einzige der drei Vorsorgesäulen, die in der Lage ist, den Versicherten langfristig sichere und stabile Renten auszuzahlen. Dank der Finanzierung durch das Umlageverfahren und den Erziehungsgutschriften ist sie effizient, günstig und solidarisch. Die SP Frauen* sind sich aus diesem Grund der Wichtigkeit einer Reform bewusst und unterstützen diese auch, aber nicht zu jedem Preis.

04. Sep 2020