Der Nationalrat hat heute eine Motion angenommen, die die Kompetenz für die Bewilligung von Waffenexporten vom Bundesrat auf das Parlament verschieben will. Damit wären Änderungen der Waffenexportpraxis neu referendumsfähig. Die SP ist sehr erfreut über den Entscheid und baut jetzt auf den Ständerat, der als Zweitrat über die Motion bestimmt. Bei einer Annahme könnte die Bevölkerung künftig Waffenexporte in Bürgerkriegsländer, wie sie der rechte Bundesrat jüngst beschlossen hat, per Referendum verhindern.

«Es ist erfreulich, dass sogar der rechtsbürgerlich dominierte Nationalrat beim Thema Kriegsmaterialexporte in Bürgerkriegsländer den Bundesrat in den Regen stellt», sagt Nationalrätin Priska Seiler Graf. «Wir hoffen jetzt darauf, dass auch der Ständerat die Stimmung in der Bevölkerung wahrnimmt und so den Bundesrat zwingt, die unsäglichen und der humanitären Tradition der Schweiz unwürdigen Entscheide zur Lockerung der Waffenausfuhrbestimmungen zurückzunehmen.»

Die SP hatte die Pläne, Exporte von Kriegsmaterial in Bürgerkriegsländer zu ermöglichen, mehrfach als Kniefall vor der Schweizer Rüstungsindustrie kritisiert. Ein breit abgestütztes Komitee kündigte Anfang September für den Fall einer weiteren Lockerung der Kriegsmaterialverordnung die Lancierung einer Volksinitiative an. Die SP wird an ihrer ausserordentlichen Delegiertenversammlung vom kommenden Samstag in Olten über die Unterstützung der Initiative entscheiden.

26. Sep 2018