Die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats (SIK-S) will den Bundesrat beim Thema Kriegsmaterialexporte nicht bremsen. Sie verzichtet zwar auf eine Empfehlung an den Bundesrat, unterstützt aber dessen Vorschlag, die entsprechende Verordnung aufzuweichen. Damit ebnet die SIK-S den Weg für den Export von Schweizer Kriegsmaterial in Bürgerkriegsländer. Diese uneinsichtige Haltung der bürgerlichen Mehrheit untergräbt die humanitären Werte der Schweiz und freut einzig die Rüstungsfirmen und deren Zulieferer.

«Lockert man die Kriegsmaterialverordnung, kommt dies einem Kniefall vor der Rüstungsindustrie gleich», sagt SP-Ständerätin Géraldine Savary. Die Schweizer Bevölkerung stehe zur humanitären Tradition ihres Landes und wolle die Friedensförderung stärken, nicht aber Bürgerkriege unterstützen. «Die bürgerliche Mehrheit der SIK-S zeigt mit ihrem Entscheid ihre Geringschätzung für die Einhaltung des humanitären Rechts in Krisenregionen.» Der aussenpolitische Reputationsschaden sei zudem erheblich.

Es gilt, die aktuelle Fassung der Kriegsmaterialverordnung zu respektieren. «Bei internen Konflikten kann meist nur ungenügend festgestellt werden, dass das ausgeführte Kriegsmaterial nicht eingesetzt wird», kritisiert Géraldine Savary. Deshalb müssten Bewilligungen für Kriegsmaterialausfuhren in Länder, die in innere oder internationale Konflikte verwickelt sind, wie bisher untersagt bleiben.

30. Aug 2018